Havel- und Teil des Elbe-Müritz-Radweges Juli 2017

700 km durch das Havelland, die Prignitz und die Mecklenburgische Seenplatte

Seit Monaten geplant, organisiert und reserviert, war es schließlich am 18. Juli 2017 so weit. Meine große alljährliche Radtour startete. Diesmal hatte ich mir den Havel-Radweg vorgenommen. Und, damit es ein Rundweg wurde, plante ich noch die Hälfte des Elbe-Müritz-Rundweges mit ein. Im Rückblick kann ich sagen, dass es wieder eine schöne Radtour wurde. Ich sah dabei Bekanntes durch meine frühere Touren, aber natürlich auch viel Neues. Erlebte wunderbar sonnige, aber auch viele verregnete Tage. Die Strecke führte durch reine Natur, aber es gab auch viele Strecken auf oder neben den Straßen. Und während ich sonst fast immer alleine unterwegs war, begegnete ich diesmal sehr vielen anderen Tourenradlern. Überwiegend E-Bike-Fahrer. Die große Anzahl der Radler lag sicherlich auch daran, dass gerade die großen Ferien begonnen hatten und ich durch ein absolut touristisches Gebiet fuhr, was sich auch an den Übernachtungspreisen widerspiegelte.

 

Etwas überrascht war ich durch die leicht hügelige Landschaft ab Pritzwalk. Absolut keine großen Sachen, aber wenn es über eine Strecke von weit über 350 km immer und immer wieder rauf und runter geht, wird auch das mit der Zeit anstrengend. Zumal mit Gegenwind und im Regen. Im Nachhinein bereue ich es auch ein wenig, dass ich mir insgesamt etwas zu wenig Zeit genommen hatte. Ich hatte zehn reine Fahrtage ohne Ruhepause für die ganze Strecke eingeplant, konnte damit aber den vielen Schlössern, sehenswerten Klosteranlagen und bekannten Städten nicht gerecht werden. 

 

Routenverlauf: Nach Start in Berlin Spandau ging es zuerst entlang der Havel, dem längsten Zufluss der Elbe, vorbei an Potsdam, Brandenburg, Rathenow und Havelberg. Von Gnevstorf, der Mündung der Havel in die

Elbe, ging es über Pritzwalk, Röbel und Waren und das Prignitzer Land zur Mecklenburgischen Seenkette. Von dort zur Quelle der Havel bei Ankershagen und der Havel entlang weiter über Wesenberg, Zehdenick zurück nach Berlin.


Auf dem Papier geplant waren 607 km, am Ende wurden es dann 696 km plus vier Kilometer am Abreisetag. Also mit Anfahrt über 700 km. Start und Ziel war Berlin Spandau. Nach Berlin fuhr ich mit dem Nachtzug am Abend vorher, für die Rückfahrt brauchte ich mit viermal Umsteigen, ganze 16 Stunden am Tag. 

 

 

Anreise: Di., 18.07.17, mit Bahn von Basel Bad. Bhf. nach Berlin-Spandau 

Am späten Abend mit dem vollbepackten Rad von Rheinfelden die 19 km nach Basel Bad. Bhf. gefahren. Das gibt mir immer auf der einen Seite gleich das richtige Gefühl für das vollbepackte Rad und erspart mir andererseits das mühsame Treppensteigen mit dem Rad im Badischen Bahnhof in Basel. Dort pünktlich um 21:22 Uhr in den "Nightjet" der ÖBB, der den gestrichenen CNL der Deutschen Bahn seit 2017 ersetzt, gestiegen, mein Rad versorgt und anschließend mein Bett im Vierer-Abteil des angeschlossenen Liegewagens aufgesucht. Im Abteil traf ich eine andere Radlerin, die etwas geknickt da saß. Eigentlich wollte sie gemeinsam mit einer Bekannten eine Radtour machen, diese jedoch vergaß ihre Fahrkarten und konnte daher nicht mitfahren. Zumindest das kann einem beim Alleinefahren nicht passieren!

 

 

 

1. Tourentag, Mi., 19.07.17: Von Berlin Spandau nach Potsdam, mit Rundfahrt in Potsdam (47 km)

Morgens um 6:30 Uhr in Berlin Spandau angekommen. Die Zugbegleiterin war extrem nett und hilfsbereit, und versprach, den Zug erst wieder abfahren zu lassen, nachdem ich Rad und Gepäck ausgeladen hatte. Die Tür vom Radabteil ging nämlich auch mit dem Spezialschlüssel nicht auf, so dass ich mein Rad erst mühsam durch einen anderen Waggon schieben musste. Toll mit Gepäck-taschen! Anschließend im Bahnhof Tee getrunken und etwas gefrühstückt. Ja, und dann ging es schon los. Der richtige Weg war bald gefunden und das Abenteuer "Havel-Radweg" konnte beginnen. Ein kleines Abenteuer war es gleich zu Beginn, denn es wurde überall wie wild gebuddelt und durch die vielen Straßenbaustellen kompliziert. 

Aber irgendwann war das geschafft und ich folgte dem Radweg direkt am Wasser, vorbei an Segelboothäfen und Ruderclubs. Vorbei an der "Scharfen Lanke", der Havel, dem "Großen Wannsee" und dem "Jungfernsee". Überall dort bin ich vor Jahren schon gerudert, und so freute ich mich, Bekanntes wieder zu entdecken. Zu Anfang ging es auf der Uferpromenade entlang, dann Straßen begleitend vorbei an Villen und später auf Radwegen durch den Wald.

 

Und schon erlebte ich meine erste, aber gottseidank einzige Panne. Nach holprigem Weg mitten im Nowhere bewegte sich das Vorderrad plötzlich nicht mehr. Keinen Zentimeter. Zuerst dachte ich, dass sich die Bremsen festgesetzt hätten o.ä.. Nach einer Weile, und nachdem ich mit den Fingern innen das Vorderblech abgetastet hatte, fand ich aber heraus, dass eine Schraube an der Innenseite des vorderen Schutzbleches ganz fest auf den Reifen drückte. Ich war ganz schön sauer, denn ich war eine Woche zuvor beim Fachmann und hatte das Rad überholen lassen. Dabei wurde das vordere Schutzblech auf jeder Seite mit einem Bügel an der Fahrradgabel mit Schrauben befestigt. Wie sich herausstellte, hatten sich diese Schrauben gelöst und die zwei Bügel rutschten durch, wodurch das Schutzblech ganz eng an den Reifen heran gezogen wurde. Und da die Bügel hinten am Schutzblech zusammen mit einer Schraube befestigt waren, die durch das Blech weit in die Innenseite hineinragte, drückte sich diese Schraube fest auf den Reifen. Nach kurzem Überlegen kam ich auf die Idee, die Befestigungen der Bügel mit Leukoplast zu verkleben. Und es gelang. Es hielt bis zum Ende der Tour. Ich spürte nur Erleichterung und fuhr beschwingt weiter. Dankbar auch, dass die Schraube sich nicht in den Reifen gebohrt hatte. 

 

Später wählte ich die zwar etwas längere Alternative über Neu Fahrland, und machte gleich Bekanntschaft mit bergauf und bergab, dafür ging der Weg aber durch grüne Landschaft. Kurz darauf erreichte ich schon Potsdam. Ich hatte im Vorfeld im Internet eine 18 km lange Radroute "Alter Fritz" zu all den Sehenswürdigkeiten in Potsdam gefunden und machte mich daher gleich auf diesen, aus meiner Sicht jedoch nicht gut ausgeschilderten Weg. Was gab es nicht alles zu sehen. Eine Sehenswürdigkeit nach der anderen. Alle Weltkulturerbe. Wie gut, dass ich mir dafür Zeit eingeplant hatte. Es war einfach wunderschön. Aus Radfahrersicht ist allerdings schade, dass man im Park Sanssouci nicht mit dem Rad fahren oder das Rad schieben darf. In sengender Sonne daher mit der schweren Lenkradtasche mit den Wasserflaschen rumgelaufen. Am späten Nachmittag fuhr ich zu meiner Unterkunft (Pension Potsdam), bezog mein Zimmer und ging später zu Fuß in die Altstadt zum Abendessen. Beim Duschen bemerkte ich, dass meine Beine voller blauer Flecken waren. Durch die schwere Lenkradtasche mit den Wasserflaschen darin, kippte das Rad bei Beginn der Tour öfters beim Abstellen und ließ sich nur schwer wieder aufrichten. Aber das kannte ich schon von den vorherigen Radtouren. Das war halt so, nach kurzer Zeit gewöhnte ich mich an dieses Gewicht und meisterte das Problem. Früh ins Bett, da ich die vorherige Nacht im Zug wieder einmal nicht geschlafen hatte und müde war. 

 

 


2. Tourentag, Do., 20.07.17: Von Potsdam über die Insel Werder bis Brandenburg (72 km)

Sehr gut geschlafen. So gut, dass ich ein schreckliches Gewitter, welches in der Nacht über Potsdam tobte, überhaupt nicht gehört hatte. Nach einem wirklich hervorragenden Frühstück, startete ich um neun Uhr. Mein Tagesziel lautete Brandenburg. Laut Wettervorhersage sollte es regnen, aber das war alles schon in der Nacht passiert, so dass ich statt dessen im Sonnenschein losfahren konnte.  

 

Die drei km lange Fahrt aus Potsdam heraus war nicht so schön. Die Radwege waren zwar alle sehr gut, die Beschilderung auch, aber es gab sehr sehr viele Kreuzungen und Straßen-überquerungen mit Ampeln. Das hieß immer anhalten, absteigen, warten, aufsteigen, kurz weiterfahren, anhalten, absteigen....usw. Und nach 5 km war der Radweg plötzlich gesperrt. 


Keine Umleitung ausgeschildert. Ohne Handy und Google Maps wäre es echt schwierig geworden. Dann endlich wieder die offizielle Kennzeichnung. Leider führte der Weg viel an dicht befahrener Straße entlang, was trotz guter Wege irgendwann nervt. Daher machte ich einen Abstecher auf die Insel Werder. Mit mehr Zeit wäre es sicherlich ein lohnendes Ziel gewesen. Ich aber hatte ja noch ein gute Strecke vor mir. Die Weiterfahrt war aber wirklich schön. Durch pure Natur auf dem Damm entlang bei schönem Wetter und nur leichten Gegenwind. Geradezu ideal, und wie man sich eine Radtour vorstellt. Nach 41 km machte ich in Schmergow eine Pause mit Eisbecher und Rhabarberschorle. Einfach köstlich. Natürlich war das mit einem kleinen Umweg verbunden, aber es lohnte sich. 

 

Noch lagen aber 30 km vor mir, was auf der wirklich schönen Strecke jedoch kein Problem war. Allerdings blies mir ein heftiger Wind entgegen. Die Einfahrt nach Brandenburg selbst, der ältesten Stadt des Bundeslandes Brandenburg, gestaltete sich etwas kompliziert, da eine riesige Baustelle alles auf den Kopf stellte. Aber auch diesmal half Google Maps. Ein unentbehrlicher Begleiter.

Über Kopfsteinpflaster holperte ich ganz langsam durch die Stadt zu meiner Pension "Altstadt Pension" , welche direkt in der Altstadt lag. Und mit "letzter" Kraft stieg ich tapfer auch noch in den 2. Stock in mein Zimmer unterm Dach, was leider zur Straße hinaus ging und furchtbar stickig war. Nun denn, Radfahrer sind tough! Schnell geduscht, Radsachen und Haare gewaschen und kurz darauf zu Fuß durch die Altstadt auf der Suche nach einem Esslokal. Bei einem "Pizza-Inder" irgend etwas Indisch-Vegetarisches gegessen und danach noch fast zwei Stunden durch die Stadt gelaufen. Immer wieder mal mit einem kleinen Regenschauer beglückt. Dann musste ich aber doch zurück in mein stickiges und lautes Zimmer. Außerdem hatten die Fenster keine Möglichkeit einer Verdunklung. Aber ich war darauf vorbereitet und mit Schlafbrille und Ohropax versuchte ich zu schlafen. 

 

 


3. Tourentag, Fr., 21.07.17: Von Brandenburg nach Rathenow (85 km)

Von erholsamen Schlaf konnte nicht die Rede sein. Der Straßenlärm auf dem Kopfsteinpflaster war einfach zu laut, trotz Ohropax. Was mich aber zusätzlich nicht schlafen ließ, waren die Mückenstiche. Ich zählte sieben Stiche die dick angeschwollen waren und heftig juckten. Trotz Mückenspray am Tag vorher und trotz After Bite. Diese Biester hatten sogar durch die Hose und das T-Shirt gestochen. Ich hüllte mich daher gleich am Morgen mit einer No Bite Wolke ein und hoffte so, ihnen damit den Spass zu verderben. Nach dem Frühstück, und unter den Klängen eines Glockenspiels, nahm ich daher wohlgemut die 3. Etappe meiner Radtour in Angriff. Alles fing gut an. Als ich in der Innenstadt noch einmal kurz auf die Karte schaute, stoppte gleich ein jüngerer Radfahrer und erkundigte sich, wo ich hinwolle. Und da es anscheinend nicht so leicht zu beschreiben war, fuhr er einfach mit seinem Rennrad voraus und brachte mich so auf den richtigen Weg. Was soll man dazu sagen. Es gibt einfach extrem nette Menschen.

Nach 10 km neben einer vielbefahrenen Straße bog der Radweg endlich ab, und von nun an ging es durch Wald und neben dem Breitlingsee und der Möserschen See entlang, durch welche die Havel durchfließt. Den Plauer Schlosspark durchquert und ... ja, ab da bin ich wohl auf den falschen Weg geraten. 


Ich fuhr nach Überquerung der Havel weiter an der Plauer Landstr. entlang, hätte aber links abbiegen müssen. Im Bikelineheft Knotenpunkt 4. Wie kam es dazu? Ein E-Bike-Pärchen und ich lieferten uns ein kleines Wettrennen. Außerdem war es ein phantastisch ausgebauter Radweg und ich konnte so richtig zügig fahren. Leider achtete ich dabei jedoch nicht auf die Wegweiser, bis mir irgendwann auffiel, dass ich keine mehr sah. Ein Blick in die Karte bestätigte, ich war total falsch. Und so half nichts, ich musste die lange lange Strecke wieder zurück. Ja, so kommen Kilometer zusammen! Gottseidank war schönes Wetter und die Strecke ganz eben. Knapp zwei Stunden später in Pritzerbe mit der Fähre die Havel überquert. Die Fähre war eine alte Bekannte.

Es war nun schon das dritte Mal, dass ich sie benutzte, da hier viele Radwege kreuzen. Und kurz dahinter hatte ich eigentlich eine Mittagspause eingeplant, aber dort, wo ich hinwollte, war wieder einmal nichts. Das passiert häufig. Die angegebenen Gasthäuser oder Lokale sind zu oder existieren nicht mehr.


Ich machte daher einfach am Wegesrand eine Müsliriegelpause und fuhr etwas später auf fürchterlich holprigen, aber durch pure Natur führenden Plattenweg weiter. Später kam Kiesweg, dann eine längere Strecke auf und neben einer dichtbefahren Straße, bis ich schließlich heilfroh Rathenow erreichte. Meinem Hotel am Rande der Altstadt (Hotel zur Stadtmauer) war ein Restaurant angeschlossen, in dem gerade eine große Hochzeitsgesellschaft feierte. Das ließ ja auf nicht Gutes hoffen. Irgendwie war das wohl nicht mein Tag. Aber ein Bauernfrühstück und zwei Apfelsaftschorlen später marschierte ich mit neuer Energie durch die Altstadt von Rathenow mit der alten Stadtschleuse und dem schönen kleinen Schleusenwärterhäuschen, dem Kurfürstendenkmal, der Schleusenspucker Gruppe und der St. Marien-Andreas-Kirche. Zurück im Hotel noch kurz die Radsachen gewaschen und hinterher todmüde ins Bett gesunken. Der Tag war durch meine eigene Schuld ganz schön Kilometerlang gewesen, davon fast die Hälfte auf oder neben einer dichtbefahrenen Straße. Zumindest kam es mir so vor. Dazu hatte ich noch weitere zwei Mückenstiche abbekommen, die wie wild juckten und richtige Pusteln waren. Was waren das bloß für komische Mücken. 

 

 

4. Tourentag, Sa., 22.07.17: Von Rathenow nach Havelberg (56 km)

Dank Ohropax und Schlafbrille erstaunlich gut geschlafen. Muss wohl doch ganz schön müde gewesen sein. Aber nun war ich wieder voller Energie. Die Wettervorhersagen für den Tag klangen nicht so toll, aber was half's, die nächste Etappe wollte in Angriff genommen werden. Also gegen neun Uhr wieder los. Erst mal raus aus Rathenow und dann auf asphaltierten Radweg herrliche 12 km mitten durch Natur. Kein Auto, nichts. Wie am Tag vorher ging es durch den Naturpark Westhavelland mit seinen waldreiche Erhebungen und kleinen Ortschaften. 

Bei Grütz wollte ich eines der letzten funktionsfähigen Nadelwehre besichtigen, welches aber leider geschlossen war. Schade, hätte mich interessiert. Nach weiteren fünf Kilometern durch Einsamkeit und Stille wieder auf einen Straßenbegleitenden Radweg. Inzwischen hatte der Wind aufgefrischt, so dass ich eine Windjacke anziehen musste. Natürlich kam der Wind als Gegenwind. Und mit ihm einige Radler die mir entgegen kamen. In meiner Richtung war ich praktisch die ganzen Tage ganz alleine unterwegs. So hatte ich immer freie Bahn, was sehr angenehm war.

 

Die geplante Rast unterwegs in einem Restaurant fiel aus, weil das Restaurant geschlossen war! Schon wieder einmal! Aber fast war ich schon daran gewöhnt, dass es tagsüber nur einen Fitnessriegel gab. Irgendwie hatte ich auch keinen Hunger, und zum Trinken musste ich mich fast zwingen. Es war einfach zu kühl geworden. Und dann, ja, dann fing es zu regnen an. Gerade noch konnte ich meine Regensachen anziehen und die Packtaschen regensicher machen, schüttete es schon wie aus allen Kübeln. Zwei Stunden fuhr ich wie wild im strömenden Regen, damit ich schnell alles hinter mir hätte. Als ich auf dem asphaltierten relativ neuen Radweg einen Unterstand sah, hielt ich trotzdem an. Die Sturzflut, die sich inzwischen über mir ergoß, war einfach zu heftig. Zudem blitzte und donnerte es, und durch den Sturm brachen viele Äste ab.

 

Als der Regen schwächer wurde machte ich mich wieder auf den Weg. Ich war pitschnaß, fror, und wollte nur noch trockene Sachen anziehen. Daher auch schon um 14 Uhr in meiner Unterkunft in Havelberg (Inselpension) eingecheckt. Genau da hatte auch der Regen aufgehört. Zumindest für einige Zeit. Schnell die naßen Sachen aus, Regenzeug zum Trocknen aufgehängt und dann los, bevor es wieder zu regnen anfing. Für mich ist der Havelberger Dom mit der schönste Dom den ich kenne. Ich war schon viermal dort. Diese hohe gerade Frontfassade fasziniert mich immer wieder. Und nachdem inzwischen sogar die Sonne heraus kam, genoß ich es durch die Stadt mit ihren vielen kleine Sträßchen und Winkel zu laufen.


Als Belohnung nach den vielen Treppen hoch zum Dom gönnte ich mir später genau gegenüber vom Dom einen "Sanften Engel" (Orangensaft mit Zitroneneis und Sahne). Leider hatte ich aber vorher nicht geschaut, wie lange der Dom geöffnet war, denn als ich schließlich rein wollte, war er schon geschlossen. Um 16 Uhr. Das war Pech und sehr schade. Also auf in ein Restaurant. Doch plötzlich fing es wieder zu regnen an und ich stellte mich irgendwo unter. Dabei traf ich ein Pärchen, welches auch auf Radtour war, und zusammen gingen wir etwas essen. So wurde es trotz des vielen Regens und dem geschlossenen Dom doch noch ein sehr schöner Abend.

 

 

5. Tourentag, So., 23.07.17: Von Havelberg zur Havelmündung in Gnevsdorf und weiter nach Pritzwalk (74 km)

Obwohl ich noch gar nicht an der Quelle der Havel war, das kam erst drei Tage später, begleitete ich sie an diesem Tag schon bis zur Mündung in die Elbe in Gnevsdorf. Und ab da orientierte ich mich an dem Elbe-Müritz-Rundweg (EMR), der durch die Region Prignitz zwischen Elbe und Müritz im Nordwesten des Landes verlief. Es sollte trotz Regen mit eine der schönsten Tagestour der gesamten Fahrt werden. 

 

Die halbe Nacht hatte es geregnet, aber genau zu meiner Abfahrtszeit hörte der Regen auf. Beim Frühstück noch eine nette Unterhaltung mit einem älteren Ehepaar mit erwachsenem Sohn, die mit E-Bike und Schiff unterwegs waren. Voller Stolz berichtete mir der Vater, wie toll es sei, dass er in seinem Alter noch so etwas wagte. Ich verhielt mich ganz still, man muss ja nicht alles verraten, aber er war fünf Jahre jünger als ich. Jedenfalls wünschten wir uns gegenseitig noch eine gute Fahrt und ich erkundigte mich beim Wirt, ob der Damm zwischen Havel und Elbe befahrbar sei, denn ich hatte von Bauarbeiten dort gehört. Der rief daraufhin prompt beim Verkehrsamt an und erhielt die Auskunft, dass man am Sonntag dort fahren könne. Man glaubt es nicht, am Sonntag sitzt jemand im Verkehrsamt und nimmt auch noch den Telefonhörer ab. Respekt. Nach diesem OK also Abschied von Havelberg und dem Elbe Radweg auf dem Damm zwischen Elbe und Havel gefolgt. Herrlicher Weg durch Elblandschaft in vollständiger Ruhe. Einzig Vogelgezwitscher war zu hören. In Gnevsdorf verabschiedete  ich mich von der Havel, die hier in die Elbe mündet. Ich fuhr 

indessen über das Wehr und musste erstmal den Weg suchen, da ich keine detaillierte Karte über den EMR hatte und nur grob wusste wie es weitergehen sollte. Aber kein Problem, bald fand ich den richtigen Weg der mich durch Felder und Wälder Richtung Bad Wilsnack brachte. Immer zick zack durch Wald und Flur, aber 


gut beschildert. Leider spielte das Wetter nicht mit. Es regnete immer wieder kurz, hörte auf, um erneut anzufangen. Am Anfang zog ich das Regenzeug immer an, dann wieder aus, bis es mir zu dumm wurde und ich es anließ. Lieber schwitzte ich, als das ständige an und aus. Durch den Regen jetzt, am Tag vorher und in der Nacht, waren aber die Wald- und Sandwege, die sich mit Asphalt abwechselten, völlig durchweicht und sehr schlecht zu befahren. Außerdem wusste man nie wie tief die Pfützen waren. Es galt also extrem vorsichtig zu fahren, sonst knallte man mit voller Wucht mit dem beladen Rad auf. Auch das Kopfsteinpflaster hatte seine besondere Tücken, da man dort sehr leicht ausrutschen konnte. 

Nichts desto trotz machte ich einen Abstecher in Plattenburg, um Norddeutschlands älteste noch erhaltene Wasserburg (Ersterwähnung 1319) zu besichtigen. Dort wurde zwar gerade für eine Veranstaltung umgebaut, so dass ich nicht viel sehen konnte, aber gelohnt hatte es sich allemal. Auch wenn noch über 30 km 


vor mir lagen. Belohnt wurde ich durch eine wiederum wunderbare Streckenführung. Zwar weiterhin durch matschige Waldwege, die im Wald mit Tannenzapfen übersät waren und somit zusätzlich ein schnelles Fahren verhinderten, aber trotzdem schön. Nach insgesamt etwas über vier reine Fahrstunden erreichte ich schließlich Pritzwalk, das Ende meiner Tagesetappe.  Ich hatte mir ein Zimmer im Kulturhaus reserviert und musste dazu durch ganz Pritzwalk fahren. Das Kulturhaus war allerdings zu. Auch nach Klingeln rührte sich nichts. Dann versuchte ich es mit anrufen. Nichts, nur Anrufbeantworter. Tja, was nun. Nach einiger Zeit der Ratlosigkeit nochmal geklingelt und siehe da, plötzlich tat sich was. Nach vielen Entschuldigungen wurde zuerst mein Rad untergebracht, dann ich. Nach dem üblichen Procedere wie duschen, waschen etc. zum Essen ins angeschlossene Griechische Restaurant. Essen war gut, und daher wohlgemut nach einer guten Stunde zurück in mein Zimmer. Dort noch etwas rumgepuzzelt, mir die Strecke für den nächsten Tag angeschaut, dann ins Bett. Zwar lag das Zimmer wieder zur Straße hinaus und hatte keinerlei Verdunklung, aber inzwischen war ich das ja schon gewohnt. 

 

 

6. Tourentag, Mo., 24.07.17 : Von Pritzwalk über Klosteranlage Heiligengrabe nach Röbel/Müritz (85 km)

An diesem Tag war ich am Ende der Etappe richtig gehend kaputt. Gut, der Tageskilometerzähler zeigte bei meiner Ankunft in Röbel/Müritz auch wieder 85 Kilometer an. Aber es war nicht unbedingt die Länge der Strecke die mich geschafft hatte, sondern es waren die ständigen leichten Steigungen. Ich konnte sie zwar gerade noch ohne abzusteigen fahren, aber sie schienen überhaupt nicht aufzuhören. Dazu kam ein steter leichter Gegenwind. Noch nicht stark, das kam erst am Nachmittag, da musste ich mich richtig gegen den Wind stemmen. Alles zusammen summierte sich jedoch und wurde somit langsam immer anstrengender. Wie kam es aber dazu? Ich hatte mich am Morgen spontan dazu entschlossen doch den Umweg über die Klosteranlage Heiligengrabe zu fahren, die ich von früher her kannte und einfach traumhaft schön fand. Dass es damit fast 25 km mehr wurden, hatte mich aber selber etwas geschockt. Das hat man eben davon, wenn man keine Radkarte mit Km-Anzeige mit hat. Mir fehlte einfach für zwei Tage so etwas. Erst ab Röbel konnte ich wieder darauf zugreifen.

Als ob der Weg selbst mich aber dafür entschädigen wollte, bot er alles an Schönem auf, was ein Radweg nur bieten kann. Zwar ging es fast immer auf einer Straße entlang, aber es kam wirklich nur alle halbe Stunde ein Auto. Ansonsten führte er durch wunderschönen Laubwald, durch und vorbei an schon und noch nicht abgeernteten Kornfeldern mit leuchtenden Blumen am Feldrand, durch ein paar kleine Siedlungen mit sehenswerten Kirchen, dazu lachte die Sonne und ich atmete ganz klare Luft. Außer mir gab es keinen einzigen Radler. Den ganzen Tag.

 

Die Klosteranlage Heiligengrabe präsentierte sich genauso schön wie ich es in Erinnerung hatte. Nur war es 2014, als ich bei der Tour Brandenburg hier war, ruhiger. Inzwischen sind in Teilen der große Anlage Gästezimmer, Ferienwohnungen und Seminarräume untergebracht. Aber nur so kann heute eine solche Anlage weiterbestehen. Wäre sehr gerne noch viel länger geblieben, aber ich musste weiter. Und da wusste ich noch gar nicht, dass der Tag so hart werden würde. Vor mir lagen noch weit über 60 km. 

Auf ganz ganz wenig befahrenen Straßen weiter. Wieder vorbei an vielen abgeernteten Feldern und unter  große Baumalleen hindurch. Glücklicherweise wurden die bei der Wiedervereinigung nicht alle begradigt und abgeholzt. Einkehren war jedoch leider wieder nicht, denn die passierten Ortschaften waren viel zu klein, um tagsüber irgendeine Bewirtschaftung zu bieten. Dafür ging es munter hügelig weiter. Rauf runter, rauf runter und dazu der immer stärker werdende Gegenwind.

 

Die Kilometer bis Röbel/Müritz meinem Tagesziel nahmen und nahmen nicht ab. So blieb ich mit der Zeit immer öfter stehen, trank einen Schluck Wasser, steckte mir ein Bonbon in den Mund und machte Fotos. Einzig, damit ich einen Moment ausruhen konnte. Und zum Schluss fuhr ich sogar neun Kilometer auf einer vielbefahrenen Bundesstraße ohne Radweg, die natürlich auch hügelig war. Mag sein, dass die Autofahrer über mich geflucht haben, aber ich konnte einfach nicht mehr, und die Straße war fünf Kilometer kürzer als der Radweg. Wer jetzt aber denkt, dass ich langsam fuhr, irrt sich. Ich gab noch mal alles und hatte ein ganz schönes Tempo drauf. Vor meinem geistigen Auge sah ich nur noch mein Tagesziel "Röbel", lockend aufblinken. Ich war noch nie so froh am Ziel angekommen zu sein wie an diesem Tag. 


Röbel ist ein sehr nettes gut erhaltenes mittelalterliches Städtchen und liegt an einem Ausläufer der Müritz. Das Zimmer in meiner Unterkunft "Hotel am Markt"  war gut und ging diesmal auf eine Seitenstraße hinaus. Nach den üblichen Verrichtungen und zusätzlichen kurzem Ausruhen war ich wieder fit. Im Hotel die Spezialität des Tages "Matjes mit Bratkartoffeln" gegessen plus einem großen Eisbecher, dann noch eine Stunde durch das Städtchen gelaufen. Gefiel mir sehr. Die kleinen Gässchen mit den alten Fachwerkhäuschen und der großen Windmühle. Inzwischen war es  jedoch kühler geworden und ich ging zurück ins Hotel. Nach mir war eine große Gruppe E-Bikefahrer angekommen. Ich unterhielt mich kurz mit der Wirtin und die bestätigte es. "Normale" Radfahrer gibt es hier kaum noch. Denke ich an die hügelige Landschaft, kann ich das fast verstehen. Rauf ins Zimmer und dann dauerte es nicht mehr lang und ich lag in Morpheus Armen.

 

 

7. Tourentag, Di., 25.07.17: Von Röbel/Müritz bis Waren/Müritz (45 km)

War es am Vortag eine lange aber dennoch schöne Strecke, so präsentierte sich die heutige Etappe zwar relativ kurz, dafür aber als Schlimmste der gesamten Tour. Es regnete unaufhörlich den ganzen Tag. Das war aber noch nicht so tragisch. Das Schlimmste war der Weg. Bei schönem trockenen Wetter ein toller Weg, aber unter diesen Bedingung verwandelte er sich in eine Schlammwüste. 

Der Blick aus dem Fenster am Morgen verhieß schon nichts Gutes. Es regnete und regnete. Also erst Mal in Ruhe gefrühstückt und Kraft getankt und anschließend im Regenzeug los. Aber schon die ersten Meter auf dem Kopfsteinpflaster zeigten, dass es nicht leicht werden würde. Das schwer beladene Rad rutschte hin und her auf dem nassen Pflaster. Mit Schnellfahren war absolut nichts. Der Abschied von Röbel fiel daher gar nicht schwer. Außerdem musste


ich die ganze Zeit höllisch auf den Weg und auf die Wegkennzeichnung achten. Zuerst ging es durch die Stadt, dann durch die Stadtrandsiedlungen, dann hinaus aufs freie Feld. Und hier fing es so richtig an. Die Routenführung verlief am Ufer des Müritzsees auf Sand-, Feld- und Waldboden. Und alle waren natürlich durch den anhaltenden Regen total durchgeweicht. Es kostete wirklich viel Kraft auf dem nassen Matsch zu fahren und zugleich höllisch vorsichtig die Pfützen anzugehen. Denn, wie schon gehabt, man sieht es ihnen ja nicht an, wie tief sie sind. Wer da unbedacht hineinfährt, landet auf dem Boden der Tatsachen, nämlich mit einem fürchterlichen Rums auf dem Boden der Pfütze und kann dadurch stürzen. Die Kombination des Matsches, die schmale Spur des Weges und die Pfützen verhinderten eine schnelle Fahrt. Vorsichtig galt es zu balancieren und zu handeln. Sehr oft ging es daher nur im Schritttempo vorwärts. 

Nach einigen Kilometern überholte mich die E-Bike Gruppe, die in dem selben Hotel gestern übernachtet hatte. Ich hatte den Eindruck, dass sie genauso, wenn nicht noch mehr, auf den Weg achten mussten wie ich. Nur auf asphaltierten Wegen konnten sie ihren Vorteil ausspielen. Durch den permanenten Regen war ich inzwischen pitschnaß geworden und fror. Sehr dankbar war ich über meine 


Regenüberschuhe, die ich mir letztes Jahr in China kaufte. Dank ihnen hatte ich wenigstens immer trockene und vor allem auch saubere Schuhe. Sehr oft hieß es nämlich absteigen oder mit einem Bein zur Balance auf den schlammigen Boden zu tippen. Außerdem hatte ich mir für das Rudern, auch da rudert man ja öfters im Regen, Regenhandschuhe gekauft. Es war wirklich sehr angenehm, Schuhe und Hände einigermaßen trocken und damit auch etwas warm zu haben. Nichtsdestotrotz war ich heilfroh, als ich endlich in Waren, meinem Tagesziel, eintraf. Dank dem Dreck und der Nässe begann nämlich meine Radkette zu ächzen und immer schwerer zu laufen. Ich hatte manchmal richtig Angst, dass sie reissen würde.

Aber alles ging gut und ich erreichte Waren. Beim Einfahren in die Stadt war ich von der Menschenmenge überrascht, die sich überall tummelte. Trotz Regen waren Massen von Menschen unterwegs. Lange rätselte ich jedoch nicht herum was da los war, sondern schaute, dass ich zu meiner Unterkunft kam. Dank meiner Anfahrtsskizze fand ich relativ schnell den Weg zum Hotel "Alte Warener Zeitung" in der Altstadt. Die Wirtin hatte mich wohl schon gesehen und erwartete mich bereits im Hof. Und nach aufrichtigem Bedauern ob des schlechten Wetters


zeigte sie mir mein Zimmer und drehte sofort die Heizung auf. Daher mich schnell der nassen Sachen entledigt und im Zimmer zum Trocknen verteilt. Auf meine Frage, welche Veranstaltung denn wäre, weil so viel Menschen unterwegs waren, meinte sie, dass das immer so sei. Der ganz normale Touristenwahnsinn. Also ganz ehrlich, da möchte ich nicht wohnen. Kurz vor 18 Uhr noch in die Altstadt in ein Steakhaus zum Abendessen, natürlich im Regen. Zurück im Zimmer widmete ich mich noch kurz meinen Mückenstichen, die immer noch juckten und ging bald zu Bett. Also ehrlich, das war schon eine Fahrt. Mein Fahrtempo lag an diesem Tag im Schnitt bei 12,5 km/h! Da käme ja ein Läufer spielend mit. Na gut, bei diesem Boden auch nicht.

 

 

8. Tourentag, Mi., 26.07.17: Von Waren nach Wesenberg über die Havelquelle bei Ankershagen (70 km)

Gut geschlafen, aber durch den Blick aus dem Fenster am Morgen bekam meine Stimmung gleich einen Dämpfer. Es regnete und regnete. Das konnte ja heiter werden. Also erst mal gut gefrühstückt. Und siehe da, um kurz vor neun Uhr hatte es für einen Moment aufgehört zu regnen. Ich also schnell los. Zu allererst in eine Fahrradwerkstatt. Meine Radkette ächzte und stöhnte inzwischen so bei jeder Umdrehung, dass ich fürchtete, dass sie es nicht mehr lange machen würde. Aber nach einer Inspektion und etwas Öl stand einer Weiterfahrt Gottseidank nichts mehr im Wege. Schade jedoch, dass ich von Waren kaum etwas gesehen hatte. Die gut erhaltene Altstadt mit ihren vielen historischen Bauwerken wäre absolut sehenswert gewesen. Aber was nicht geht, geht eben nicht. 

Inzwischen hatte es wieder angefangen zu regnen und so war mein Abschied von Waren etwas gedämpft, obwohl die Fahrt entlang des Hafens schön war. Kurz darauf passierte ich den Eingang zum/Ausgang vom Nationalpark Müritz, der von zahlreichen Seen, Wiesen und Wäldern geprägt ist. Es ging über zehn Kilometer wunderschön auf einem geteerten Radweg und einem Spurenplattenweg durch Wald und Feld. Danach kamen kleinere aber autofreie Straßenabschnitte und immer wieder Wald und Landschaft. Fast alles auf asphaltierten Wegen, so dass es trotz des Regens nicht ganz so schlimm war mit der Fahrerei. Einzig die Ausschilderung fand ich etwas dürftig, aber die Bikeline Karte half immer weiter. Auf den Feldern sah es schlimm aus. Wo noch nicht abgeerntet war, lag der größte Teil des Getreides plattgedrückt auf dem Boden. Und meine "geliebten" Hügelchen, mein rauf und runter, wurden  meine ständigen Begleiter. Dazu blies der Wind kräftig mir dagegen. Ja, es hätte wirklich schöner sein können!

 

Nach 33 km stand ich endlich vor der Havelquelle bei Ankershagen, dem offiziellen  Beginn des Havel-Radweges. In Wirklichkeit ist die Quelleinfassung eine Attrappe. Sie wurde 2007 errichtet und soll den Beginn der Havel symbolisieren. Auf dem Obelisk daneben sind die Orte eingemeißelt, die die Havel bis zur Mündung in die Elbe durchfließt. Die "echte" Quelle der Havel ist ein Quellsee, der Bornsee, der östlich von der Müritz bei Bornhof hier ganz in der Nähe bei Ankershagen liegt. Ankershagen selbst ist auch bekannt als der Ort, in dem Heinrich Schliemann, der Entdecker von Troja, seine ersten zehn Lebensjahre verbrachte. 

 

Nach 45 km hatte ich diesmal zum ersten Mal richtig Mittagspause gemacht. Ich fing an zu schwächeln. Langsam machten sich die vorausgegangen sieben Fahrtage mit ihren Kilometern, dem vielen Regen, der Kälte und dem oft starken Gegenwind doch bemerkbar. Nicht zu vergessen das ständige rauf und runter. Und besonders auf der heutigen Etappe hatte ich den Eindruck, dass es nur noch bergauf ging. Außerdem war es inzwischen empfindlich kalt geworden, so dass ich richtig fror. Man muss es mir angesehen haben, denn an der Radler-Rast "Kanu-Hecht" in der Nähe von Dalmsdorf, bot die Wirtin mir als allererstes eine dicke Fleecejacke zum drüberziehen an. Tat das gut! 

 

Gestärkt und etwas aufgewärmt waren die restlichen 25 km danach kein Problem mehr und ohne Verzögerung erreichte ich mein Tagesziel  Wesenberg. Als ich bei meiner Pension (Pension Wesenberg) vorfuhr, schnappte sich der Pensionswirt sofort mein Rad und spritzte es mit dem Gartenschlauch erst mal ab. Es war unsagbar dreckig durch all den Schlamm und den Regen der letzten Tage. Nach duschen, waschen und Regensachen zum Trockenen aufhängen, machte ich mich zu Fuß auf in die Stadt, auf der Suche nach einem Lokal. Obwohl der Ort relativ groß ist, lag auch hier der "Hund begraben". Absolut nichts los auf den Straßen. Das Essen in einem Gasthaus, welches seit 1965 ununterbrochen bewirtschaftet wurde, schmeckte jedoch sehr gut und ich schlemmte so richtig. Mein Körper gierte förmlich nach Energie. Im Lokal fielen mir die vielen Raucher auf, die ungeniert qualmten. Von Rauchverbot keine Rede. Was soll's, ich ging satt und zufrieden zurück in meine Pension und bald darauf müde zu Bett. 

 

 

9. Tourentag, Do., 27.07.17: Von Wesenberg nach Zehdenick (78 km) 


Oh je, was war das denn. Ich wachte mit einem dick geschwollenen linken Auge auf. Konnte es kaum aufmachen. Ein Mückenstich oder sogar ein Spinnenbiss? Allein die Vorstellung, dass nachts evtl. eine Spinne über mein Gesicht gekrabbelt ist, also dann doch lieber eine Mücke. Jedenfalls, nachdem ich dadurch für einen Moment alle Aufmerksamkeit im Frühstücksraum für mich beansprucht hatte, machte ich mich auf den Weg. Die vorletzte Etappe. Die Ausfahrt aus Wesenberg war nicht so super ausgeschildert bzw., es gab unzählige Schilder mit allen möglichen Radwegen. Außerdem standen Orte drauf, die im Bikelineheft überhaupt nicht aufgeführt waren. Dank meiner Google Map war das Problem aber bald gelöst. Nur der Blick auf die Streckenführung mit den Markierungen für Anstiege verhieß nichts Gutes. Hügelchen über Hügelchen waren eingezeichnet. Dennoch wurde es eine schöne Strecke. Zwar verlief sie viel auf unbefestigten und sehr schmalen Radwegen entlang von Waldstraßen, die jedoch kaum befahren waren. Es ging lange am Grobenowsee 

auf einem über und über mit Wurzeln durchzogenen Waldweg vorbei, was teilweise sogar Absteigen bedeutete. Dann lange durch Buchen- und Kiefernwälder, immer wieder an Seen und viel auch an darniederliegenden Getreidefeldern vorbei. Ja, und dazwischen natürlich die vielen kleinen Anstiege. Später, am Rande der Stadt  


Fürstenberg entlang bis zur Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, einem ehemaligen Frauen und Mädchen KZ. Davor stand ein alter Panzer der Roten Armee, der an den Tag der Befreiung durch die Rote Armee am 30. April 1945 erinnern soll. Wie auch die vorausgegangen zwei Tagen, kamen mir an diesem Tag extrem viele Radtouristen, natürlich überwiegend mit E-Bike, entgegen. Aber immer nur entgegen, nie überholte mich oder ich einen in meiner Richtung. Hatten die doch die bessere Richtung gewählt? Ich musste nämlich schon wieder heftig gegen den Wind kämpfen. Was aber danach besonders schön war, war, dass ab hier in der Karte kaum noch Steigungen eingezeichnet waren. Und tatsächlich, von nun an ging es fast eben bis Berlin weiter. Was für eine Erleichterung. Eine riesengroße Erleichterung war auch, dass es bislang den ganzen Tag nicht geregnet hatte. 

Erst kurz vor meinem Tagesziel ging es erneut los, hörte aber bald darauf wieder auf. Dafür war es jedoch sehr kalt geworden, so dass ich alles anziehen musste, was ich dabei hatte. Und trotzdem war es noch kalt. Mich fror so, dass ich bei Burgwall von der Hauptroute abwich, um schneller am Ziel zu sein. Auf diesem Weg kam ich an 


kleineren Seen mit Namen wie "Burgwaller Stich, Maaß-Stich, Germania -Stich, Schulze-Hübnerstich u. a." vorbei. Alles Zeugen dafür, dass hier Ende des 18. Jh. Europas wichtigstes Gebiet für die Ziegelproduktion, die sogenannte "Tonstichlandschaft" lag. Nach 10 km neben der Hauptstraße auf gut ausgebauten Radweg erreichte ich kurz nach 15 Uhr Zehdenick. Der Weg verlief praktisch direkt an meiner Unterkunft "Herberge Am Dock" vorbei, so dass ich nicht lange suchen musste. Die Herberge befand sich in einem fast vollständig erhaltenen Gebäudekomplex der ehemaligen Watt- und Akkumulatorenwerke Zehdenick, die 1887 gegründet wurde. Mein Zimmer lag neben dem ehemaligen Heizraum, was mir wie gerufen kam. Natürlich war der Heizraum nicht mehr in Betrieb, aber die Heizung funktionierte, und nach dem ich die Heizkörper aufgedreht hatte, konnte ich mich endlich entspannen. Langsam wurde mir wieder warm.

 

Etwas später, als ich mich wieder auf Vordermann gebracht und meine Sachen gewaschen hatte, lief ich, übrigens im Sonnenschein, durch das nahe Stadtzentrum mit seinem Wahrzeichen, der Dammhastbrücke, einer noch aktiven Zugbrücke über die Havel. Gegenüber vom Rathaus gab es Matjes mit Bratkartoffeln und dabei plauderte ich angeregt mit dem Wirt, durch und durch ein Sportler. Zuerst war er etwas reserviert, aber nachdem geklärt war, dass ich kein E-Bike fuhr, und wie lang meine Tagesetappen waren, taute er auf. Seiner Meinung nach ist das E-Bike für viele ältere Leute gefährlich, weil sie es nicht richtig beherrschen und dadurch viele Unfälle auslösen. Er hatte damit seine Erfahrungen, da er ehrenamtlich beim Roten Kreuz aktiv war. Für mich aber war der Tag bald vorüber. Zurück in meiner Herberge noch Tagebuch geschrieben, dann bald ins Bett. Mein Augenlid war immer noch etwas geschwollen.

 

 

10. Tourentag, Fr., 28.07.17: Von Zehdenick über Schloss Oranienburg nach Berlin-Spandau (80 km)

Der letze Tag meiner Radtour war gekommen. Heute ging es nach Berlin Spandau. Und damit schloß sich der Kreis meiner vor zehn Tagen begonnen Radtour. Aber bis nach Berlin lag noch eine gute Strecke vor mir, also startete ich so wie immer gegen neun Uhr. Ich hatte schon am Abend vorher erkundet, wo der Havel-Radweg verlief, und so war es kein Problem, aus Zehdenick heraus zu finden. 

Vorher schaute ich mir aber noch kurz die Klosterruine des ehemaligen Zisterzienserklosters an, welches 1250 gegründet und von 1541 bis 1945 ein Stift für adelige Damen war. Dann machte ich mich auf den Weg. Zuerst über den Havel-Voss-Kanal und bis Bischofswerda am Ufer des Kanals entlang. Es war ein sehr schöner Weg und es war herrlich dort am Morgen ohne Regen, ohne Gegenwind, sogar mit etwas Sonne, und ohne Autos und Lärm. Und nachdem ich etwas später Liebenwalde durchquert hatte, folgte noch einmal ein knapp 20 km langer wunderschöner Radweg bis Oranienburg. Erneut auf einer richtigen Fahrradstraße abseits von Lärm und Autos. In Oranienburg verließ ich die offizielle Route und fuhr quer durch die Stadt zum Schloss Oranienburg. Alles war sehr gut ausgeschildert, so dass es keine Probleme gab.

 

Das Schloss selbst präsentierte sich mit Bilderbuchhimmel und sah noch schöner aus als auf Fotos. Kein Wunder, dass es auch an diesem Tag, wie gesehen, als Kulisse für Hochzeitsfotos herhalten musste. Ich hingegen ließ mir mit Blick auf das Schloss ein leckeres Nudelgericht in einem gegenüberliegenden Restaurant schmecken. Nach einer Stunde, leider blieb keine Zeit für eine Besichtigung, weiter. Erneut erst quer durch die Stadt, erneut alles super beschildert. Dann zurück auf den Havel-Radweg. Nach einer längeren Strecke durch den Wald, hieß es verstärkt auf die Havel-Radweg-Schilder und den Verkehr zu achten, denn es ging lange durch die Stadt Hohen Neuendorf. Dahinter wieder Wald und Wiesen, um schließlich in Hennigsdorf an der Havel-Wasserstraße, später am Nieder-Neuendorfer See und der Havel entlang in den Berliner Forst Spandau einzubiegen.

Auf früheren Touren war ich immer schon begeistert, dass man in Berlin so viel und lange mit dem Rad durch Parkanlagen, Forst und am Wasser entlang fahren kann. Und auch diesmal faszinierte es mich. Allerdings gab es auch Stellen, wo die sonst wirklich gute Wegweisung etwas irritierend war, oder, wie diesmal, einfach der Weg ohne Umleitungschilder gesperrt war. Dank Google Map konnte ich mir und auch zweimal anderen orientierungslosen Radler aber weiterhelfen. Dennoch war es noch eine gute Strecke durch die Stadt mit viel Verkehr, bis ich endgültig mein Ziel, das Hotel "Hotel am Lindenufer", mitten in Berlin Spandau erreichte. Ich musste die ganze Zeit dabei ziemlich auf den Weg und den Straßenverkehr achten, so dass ich die letzten Meter überhaupt nicht richtig würdigte. Ich hatte das Ziel meiner großen Radtour erreicht. Ohne Unfälle, ohne Blessuren.    


Im Hotel, welches am Anfang der Fußgängerzone der Altstadt von Spandau lag, war man Radfahrer wohl nicht gewohnt, denn die sichere Unterbringung meines Rades gestaltete sich etwas kompliziert. Auf Empfehlung des Portiers, der meinte, dass in Berlin Räder massig gestohlen werden, schleppte ich es schließlich tief in einen Vorratsraum im Keller. Ich selbst machte mich frisch und flanierte durch die Altstadt von Berlin Spandau. So einen Menschentrubel war ich gar nicht mehr gewohnt. Bald kehrte ich daher in einem der vielen Restaurants ein, um zu Abend zu essen. Es wurde ein Gemüseteller mit Reis "Spandau fit" und ein großen Eisbecher mit Feigen. Leider war der gar nicht so gut, viel zu süß und mit viel zu viel Sahne, aber trotzdem, irgendwie musste ich mich ja belohnen. Anschließend nochmals durch die Gassen, dann aber doch bald zurück ins Hotel und ins Bett, zumal es gerade anfing zu regnen. Nein danke, das hatte ich nun wirklich genügend gehabt. 

 

 

Abreisetag, Sa., 29.07.17: Mit Zug von Berlin Spandau nach Rheinfelden (16 Stunden)

Auf dem Heimweg
Auf dem Heimweg

Heute also die Rückfahrt nach Hause, und das tagsüber. Bislang bin ich mit dem Rad stets im Nachtzug gefahren. Daher wartete eine ganz neue Erfahrung auf mich. Und was für eine. Der Start in Berlin-Spandau ging noch gut. Obwohl das Hotel erst um acht Uhr Frühstück anbot, machte man für mich eine Ausnahme, denn mein Zug ging bereits um 8:35 Uhr von Spandau ab. Davor musste ich noch das Rad vom Keller hochholen, wofür ich einen extra Schlüssel brauchte und den im zweiten Stock wieder abgeben musste. Alles ohne Fahrstuhl. Der Weg zum S-Bahnhof war schnell gefunden und ich hatte noch genügend Zeit, um mit dem Fahrstuhl auf den Bahnsteig hoch zukommen. Und dank der niedrigen Züge war auch das einstiegen mit Rad leicht. Dann aber ging es los. 

 

In Berlin Hauptbahnhof musste ich schon auf meinen Zug zu warten. Erst 10 Minuten, dann 30 Min, bis es zum Schluss 45 Min Verspätung wurden. Gott sei Dank war es aber der gebuchte Zug mit Radplatz, was später nicht mehr der Fall war, denn natürlich waren alle Anschlusszüge weg. Ich musste dreimal umsteigen und jedesmal zittern, ob noch ein Radplatz frei war. Und obwohl ich immer genügend Umsteigezeit eingeplant hatte, war diese Verspätung einfach zu groß und die Verspätungen summierten sich zum Schluss auf insgesamt fast drei Stunden. So kam es, dass ich erst kurz vor Mitternacht zu Hause ankam. Insgesamt hatte die Rückfahrt damit sechzehn Stunden gedauert. Ganz zu schweigen von dem Trepp rauf und Trepp runter mit Rad und Gepäck beim Umsteigen und dem Einsteigen in die Züge. Auf der letzten Etappe von Ulm nach Rheinfelden hieß es das Rad samt Gepäck fast einen Meter hoch in den Zug wuchten und später wieder raus. Dabei fiel mir einmal das Gepäck vom Gepäckträger herunter, da ich es nur locker draufgelegt hatte, um es schnell abnehmen zu können. Gottseidank fiel es nur auf den Bahnsteig und nicht zwischen Zug und Bahnsteig. Das Problem beim Bahnfahren mit Rad ist nämlich, dass im ICE keine Räder mitgenommen werden und man auf IC und Regionalbahnen ausweichen muss. 

 

Aber wie sagt man: Ende gut - alles gut! Es war wieder einmal eine lange Radtour geworden mit vielen schönen und nicht ganz so schönen Erlebnissen. Aber, wenn nichts dazwischen kommt, werde ich mit Sicherheit wieder eine machen.

 

 

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Fahrzeiten / Wege:

Unterwegs war ich meist etwas über 7 Stunden am Tag, davon knapp 3 - 4 ½  Stunden reine Fahrzeit, abhängig von der Länge der Strecke und Bodenbeschaffenheit. Diese reichte von breiten asphaltieren Radwegen abseits von Autostraßen, Radwegen direkt oder neben stark aber auch ganz wenig befahrenen Autostraßen, alten holpernden schmalen Plattenwegen und viel Kopfsteinpflaster. Daneben schöne trockene und gut befahrbare Waldwege aber auch fürchterlich von Regen aufgeweichte, ganz schmale Feld- und Sandwege. Durch den starken Regen waren die Wege zudem teilweise mit Ästen und Tannenzapfen übersät und dadurch nur mit großer Vorsicht zu befahren. 

 

Kennzeichnung der Wege / Wetter:

Die Beschilderungen des Havel-Radweges und des Elbe-Müritz-Rundweges waren fast  immer gut bis sehr gut. Hin und wieder musste ich jedoch auch die Hilfe von Google Maps in Anspruch nehmen, um mir Klarheit über den weiteren Verlauf zu verschaffen. Auch die mitgenommen normalen Wander- und Radfahrkarten der durchfahrenen Gebiete boten öfters Hilfe bei der Orientierung. Aus den geplanten 607 km wurden durch angezeigte Umleitungen, freiwillige und unfreiwillige Umwege, Alternativrouten, Wege zu den Unterkünften oder Sehenswürdigkeiten 700 km. Das Wetter zeigte sich von allen Seiten, leider extrem häufig von der nassen Seite. 

 

Streckenführung / Windrichtung:

Der gesamte Verlauf war relativ hügelig. Immer so, dass ich noch fahren konnte, aber auf die Dauer doch sehr viel Kraft kostete. Erschwerend kam hinzu, dass sehr häufig ein kräftiger Gegenwind blies. Insgesamt aber führt der Weg an traumhaft gelegenen Seen, durch einsame Wälder und weiten Felder vorbei. Zudem gibt es sehr viele kulturelle Höhepunkte wie Städte oder Bauwerke auf der Strecke zu sehen und zu besichtigen. Bei schönem Wetter sicherlich wunderbar.

 

Dinge, von denen ich froh war, sie dabei zu haben: Mit eines der wichtigsten Dinge die ich benötigte, waren natürlich meine Regensachen, aber auch das Mückenspray und ein Gel nach den Mückenstichen. Außerdem Ohropax und eine Schlafbrille. Außer in einem Hotel, gab es nirgends sonst ein Verdunklungsmöglichkeit der Fenster, wenn es denn überhaupt einen Vorhang vor den Fenstern gab. Daneben, wie schon gesagt, gute Radkarten und, am besten, ein Handy mit Google Maps. Bei der Planung der Tagesetappen stets auch einkalkulieren, dass es immer mehr Kilometer werden als auf dem Papier ausgerechnet.

 

Unterkünfte:

Die Unterkünfte selbst waren bis auf die fehlenden Verdunklungsmöglichkeiten der Fenster gut bis sehr gut, die Preise hingegen schon etwas höher als ich sonst in Ostdeutschland gewohnt war, was sicherlich auch an dem Touristengebiet, welches ich durchfuhr, lag. Dennoch sind sie noch relativ günstig. Dringend nötig ist jedoch die Reservierung. Besonders in den Sommermonaten sind gerade an den bekannten Urlaubsorten die Hotels und B & B Unterkünfte lange vorher ausgebucht. Vielleicht sollte man bei der Buchung auch schon darauf hinweisen, dass man kein Zimmer auf die Straße hinaus möchte. Von meinen zehn Übernachtungen lagen acht Zimmer zur Straßenseite.

 

Einkehrmöglichkeiten unterwegs:

Die Einkehrmöglichkeiten unterwegs sind extrem rar. Man fährt täglich meist nur durch ein paar ganz kleine Ortschaften, die zumindest vom Radweg aus keine Rastmöglichkeiten mit Imbiss erkennen ließen, oder die angepeilten waren geschlossen. Ich lebte daher tagsüber fast nur von Müsliriegel oder einem Apfel. Auch das Trinkwasser musste zur Sicherheit von Beginn an für den ganzen Tag mitgeschleppt werden. 

 

Pläne

Ja, die haben sich schon ansatzweise herausgeschält. Sogar zwei Routen haben es mir angetan. Aber ob und überhaupt, steht noch nicht fest. Festlegen werde ich mich erst Anfang 2018.